Mythos Pferd Das Glück der Erde...

Ein Film von Annette Scheurich und Rosie Koch, Dokumentation (43 Min)
MDR/ARTE, 2007

Das Pferd - Hauptfigur unzähliger Mythen, Sagen und Legenden. Zauberpferd, Glücksbringer und Todesbote, vor allem aber verlässlicher Freund seines Reiters, Vertrauter großer Eroberer und edler Ritter – kaum ein Tier ist dem Menschen so nahe wie das Pferd. Pferde als Fabelwesen mittelalterlicher Märchenerzähler beflügeln bis heute die Phantasien von Dichtern und Autoren. Dabei gilt das Einhorn als das edelste aller Fabeltiere und steht als Symbol für das Gute und Reine.

Doch Pferde sind von Natur aus keineswegs nur friedfertige Tiere. Wenn in spektakulären Hengstkämpfen die Pferde mit lautem Wiehern, aufgerissenen Nüstern und hoch erhobenen Vorderhufen aufeinander losgehen wird die sprichwörtliche Kraft der Pferde auf erschreckende Weise deutlich. Eine Stute mit ihrem Fohlen auf der Weide hingegen symbolisiert für uns heute Freiheit und eine Sehnsucht nach unberührter Natur. Die ungeheure Kraft und Ausdauer der Pferde machte sie zu Motoren unserer Zivilisation. Ackergäule, Schlachtrösser und Kutschpferde brachten uns Vorwärts, erlaubten uns neue Lebensräume zu erschließen und erobern und bildeten auch das Fundament der modernen Kommunikation.
Auch wenn wir heute das Pferd kaum noch als Nutztier halten hat es nichts an Beliebtheit verloren. Ihre Kraft und Schönheit zieht uns nach wie vor in ihren Bann.

Was aber fasziniert so viele Menschen an diesem prachtvollen Tier? Im Landesgestüt in Moritzburg steht auch heute noch das Pferd im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Der Film folgt Hauptsattelmeister Frank Semmig und Sattelmeister Falk Sieber bei ihrer Arbeit mit den Pferden. Aber nicht nur sie sind mit dem „Virus Pferd“ infiziert, sondern vor allem junge Mädchen suchen die Nähe der mächtigen Tiere. Auf den Spuren von Rittern und Herrschern, Schlachtfeldern und Postkutschen folgt der Film der realen Wichtigkeit der Pferde für die Menschheit an sich. Die emotionale und mythologische Bedeutung erschließt sich aber über alte und neue Mythen, Märchen und Legenden. So zeigt der Film was wichtig ist, damit ein Hufeisen auch wirklich Glück bringt und bringt Einblicke in die Bedeutung des Pferdes als erotisches Symbol.

Im malerischen Moritzburg wird das Pferd alljährlich in einer prunkvollen Hengstparade gefeiert. Die edlen Hengste und ihre stolzen Reiter zeigen hier fast alles, was das Verhältnis Mensch und Pferd von Alters her charakterisiert: Berittene Fanfarenzüge und Traberquadrillen, waghalsige Kosakenreiter, Springreiter und vieles mehr. Das Finale bildet das sensationelle Gespann mit 16 Pferden vor der Postkutsche. Ein Bild majestätischer Stärke, gewandter Geschwindigkeit und zeitloser Eleganz, damals wie heute von faszinierender Ausdruckskraft.

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