Mythos Bär Teddy's große Brüder

Ein Film von Herbert Ostwald und Annette Scheurich, Dokumentation (43 Min)
MDR/ARTE, 2007

Der Teddybär ist eines der beliebtesten Geschenke. Jeder von uns hat wohl schon so einen knuddeligen Gesellen bekommen. Die Erwachsenen verschenken ihn gern an die Kinder. Vielleicht, weil er sie an die eigene Kindheit erinnert. Denn der Teddy war immer derjenige, der einem verständnisvoll zugehört und der einen nie verpetzt hat. Doch woher stammt das Schmuseimage des Bären?

Kaum ein Wildtier ist so beliebt und gefürchtet wie der Bär. Verehrt wegen seiner Stärke, geliebt wegen seines tollpatschigen Wesens und gejagt wegen seiner unberechenbaren Attacken. Doch wer ist der Braunbär wirklich? Die Germanen hielten ihn für den König der Tiere. Er verkörperte wegen seines Mutes den kriegerischen Geist. Vornamen wie Bernd und Bernhard, aber auch Ursula, abgeleitet von der lateinischen Bezeichnung "Ursus", gehen auf ihn zurück. Menschen haben einen Bärenhunger und Bärenkräfte. Sie finden etwas bärenstark oder binden gar anderen einen Bären auf. Viele Wappen zeigen das Tier. Sportvereine schmücken sich gern mit dem Bären als Galionsfigur. Im Mittelalter zeugten Bärenzwinger in Burggräben, Bärenfelle vor dem Kamin und ausgestopfte Bärenschädel an den Wänden von Mut und Macht des jeweiligen Besitzers. Schließlich existierte er im 19. Jahrhundert nur noch im Märchen als wilder, gutmütiger Geselle. In der Natur war er längst ausgerottet. Jetzt sind sie Bären, die wieder Bär sein dürfen.

Die Vorbilder des Teddybären leben heute in einer großen Freianlage des Bärenparks Worbis. Einige waren einmal Zwinger-, andere Zirkusbären. Der Film begibt sich auf eine Spurensuche nach dem Mythos und der Wirklichkeit von Meister Petz. Er sucht nach dem Verhältnis von Bär und Mensch im Laufe vieler Jahrhunderte.

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