Flughunde Schwingen der Nacht

Ein Film von Annette Scheurich, Dokumentation (43 Min.)
ZDF, 2005

Sie sehen aus wie riesige Fledermäuse und lieben die Nacht: Flughunde. In Australien sind die Flattertiere nicht gerade beliebt. Sie gelten als Plage, weil sie in Gärten, Plantagen und Parkanlagen massenweise Früchte abweiden. Tatsächlich sind die größten Vertreter unter den Fledertieren laute, streitsüchtige und gefräßige Gesellen. Doch sie haben auch liebenswerte Seiten. Flughund-Mütter sind zum Beispiel äußerst fürsorglich und tragen den Nachwuchs lange Zeit unter ihren Flügeln.

In einer kleinen Radiostation im australischen Outback ist der Reporter Wirunga mit einer beliebten Sendung über die Tierwelt des Heimatkontinents auf Sendung. Gegen Ende stellt er wie üblich die Frage nach dem Themenwunsch für die nächste Folge. Über das Ergebnis ist er wenig erfreut. Ausgerechnet mit Flughunden, diesen gruseligen, vampirähnlichen Nachtgeschöpfen, soll er sich beschäftigen! Wirunga verspricht sein Bestes und bricht mit einer Wissenschaftlerin auf zu einer Reise zu einer kleinen Mangroven-Insel im Brisbane-River. Rund 400.000 Flughunde verschlafen hier den Tag. Erst am späten Nachmittag kommt Leben in die Kopf unter an den Bäumen hängende Gesellschaft. Mit lautem Geschrei erheben sich die Tiere in den Abendhimmel. Meist Richtung Stadt zu den Eukalyptus- und Feigenbäumen, wo sie Nahrung finden. Erst am Morgen kehren die Tiere zu ihren Schlafbäumen zurück. Jedes zu seinem angestammten Platz. Die Ruhepausen sind allerdings alles andere als störungsfrei. Immer wieder bringen Raubvögel, die nach Beute Ausschau haltend über der Insel kreisen, die Fledertiere in Aufruhr. Auch gelegentliche Revierstreitereien lassen keine Ruhe einkehren.

Besonders zur Paarungszeit geht es äußerst turbulent zu. Denn dann haben die Männchen alle Hände beziehungsweise Flügel voll zu tun, ihr Territorium zu verteidigen und möglichst viele Weibchen anzulocken. Im Rahmen einer spannenden Entdeckungsgeschichte zeichnet der Film ein umfassendes Porträt australischer Flughunde. Der sympathische Protagonist Wirunga eröffnet als Nachfahre der Aborigines zudem einen sehr authentischen Zugang zu den Legenden und Mythen der Ureinwohner, die sich um die ungewöhnlichen Geschöpfe der Nacht ranken.

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