Mythos Wolf Damit ich dich besser fressen kann?

Ein Film von Annette Scheurich und Marcel Steuermann, Dokumentation (43 Min)
MDR/ARTE, 2007

Kaum ein Tier wird so gefürchtet und gleichzeitig so verehrt, wie Canis Lupus, der Wolf. Gefürchtet als gnadenloser, ausdauernder Jäger, der seiner Beute nachstellt, bis sie ihm nicht mehr entkommen kann. Bewundert wegen seiner Jagdintelligenz, seiner Stärke, geachtet wegen seiner Fürsorge bei der Aufzucht seiner Welpen und dem Zusammenhalt im Rudelleben. Die Indianer Nordamerikas sahen in ihm einen Bruder, auch den germanischen Gott Odin begleiteten zwei Wölfe. Viele Völker haben den Wolf als ihren Gefährten bei der Jagd verehrt, als lebendes Symbol für Freiheit, Weisheit und unbezwingbare Stärke.

Als der Mensch sesshaft wurde und sich Haustiere zulegte, entstand durch den Wolf jedoch eine reale Gefahr für die Existenzgrundlage ganzer Familien. Es war im Mittelalter, als der Mensch begann, den Schaf- und Schweineräuber systematisch auszurotten. In Deutschland wurde der letzte Wolf Mitte des 19. Jahrhunderts erlegt, einzig in Märchen und Sagen lebte der Wolf noch weiter - jedes Kind kennt heute den Wolf als Bösewicht im Grimmschen Märchen und die Geschichte der Bestie von Gévaudan gehört zum französischen Allgemeingut.

Doch jetzt sind die Wölfe tatsächlich wieder da, als lebendige Tiere in Rudelstärke. Vor über zehn Jahren wanderten sie in die sächsische Lausitz ein. Und mit ihnen der ewige Mythos von der reißenden Bestie Wolf.

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